Mittwoch, 14. September 2016

Meine letzten Monate in Bolivien und Ankunft in Deutschland

Es ist soweit ich sitze wieder zu Hause in Deutschland, bin mit meiner Familie zusammen, habe meine Freunde wieder gesehen und unser bolivianischer Gast Malena ist auch schon bei uns. Doch hierhin war es ein langer Weg springen wir 3 Monate zurück:

Die letzten Monate waren stressig, schön und traurig zugleich. Die meiste Zeit verbrachte ich in meinem Projekt in Uypaca, El Alto. Ich besuchte mit den Kindern das Kino, einen See, ein Schwimmbad und verbrachte viel Zeit mit ihnen bei Hausaufgaben und Fußball. So verging der Juni schneller als gedacht und es war Zeit für Ferien und somit eine kleine Auszeit am Salar de Uyuni,wo mir mein Handy geklaut wurde, in Cochabamba und auch zu Hause in La Paz.
Voll entspannt ging es so wieder an die Arbeit und ich konnte die letzten 4 Wochen bei der Arbeit umso mehr geniessen. Immer mehr Proteste über mein Gehen wurden von Seiten der Kinder laut und ich hatte schon fast ein schlechtes Gewissen mich auch ein wenig auf daheim zu freuen. Es kam sogar so weit, dass 2 Mädchen aus meinem Projekt nicht mehr mit mir reden wollten, was wie ein Schlag ins Gesicht für mich war. Was hatte ich falsch gemacht oder hatte ich ihnen etwas versprochen und vergessen? Nein, sie wollten einfach nicht, dass ich gehe.
Ich lernte die neuen Freiwilligen kennen und freundete mich mit ihnen an, zeigte ihnen die Gegend und unterhielt mich über schöne und traurige Momente in meinem Jahr in Bolivien.
Nun folgten die letzten Tage in meinem Projekt, die sehr emotional für mich waren und so war ich froh die Kinder, Magali, Eddy und Ramona, die neue Freiwillige an meiner Seite zu haben. Von Spenden die mir zugekommen waren kaufte ich den Kindern noch einen Tischkicker, über den sie sich sehr freuten und konnte einige andere Dinge damit ermöglichen, so wie das Richten der Zähne Gabinas oder einen kleinen Ausflug. Und da war er auch schon da, mein letzer Tag im Projekt. Die Kinder veranstalteten eine Talentnacht für mich, tanzten, sangen und machten Witze. Ein wundervoller, aber anschließend auch sehr trauriger und tränenreicher Abend. Alle richteten letzte Wünsche an mich, auch ich hatte die Ehre ein paar Worte zu sagen und so blieb uns nur noch übrig uns zu umarmen und zu verabschieden.
Ich bin unglaublich dankbar für mein Projekt, da ich dort leben durfte wie in einer Familie. Ich war die große Schwester für die Kinder und Eddy und Magali wie Eltern für mich. Wenn ich nun zurückblicke vermisse ich alle sehr, wir sind zum Glück aber in Kontakt.
Auch meine Freunde vor Ort vermisse ich sehr. Auch von ihnen musste ich mich verabschieden, was auch sehr schmerzhaft war.
Und ehe ich mich versah saß ich in Santa Cruz und im Flieger nach Deutschland. Nun bin ich schon einige Tage in Deutschland, was auf der einen Seite wunderschön, auf der anderen aber auch total komisch ist.
Ich sehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf mein Jahr in Bolivien. Ein lachendes, weil ich fast durchweg gute Erinnerungen an die Zeit habe und ich weiß, dass ich zurückkehren werde und einige wiedersehen kann. Auch meine Reisen haben dazu beigetragen mich in das Land Bolivien zu verlieben und ich habe den festen Plan mehr von Südamerika kennenzulernen.
Ein weinendes Auge weil ich die Menschen und das Land sehr vermisse und immer auf die Zeit blicken werde und schmerzhafte Abschiede in meine Gedanken kommen.

Die ersten Tage hier wurden genutzt um Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen, Ärzte und Friseur zu besuchen und mich ein wenig zu entspannen.
An diesem Punkt möchte ich mich auch noch einmal ganz herzlich bei all meinen Spendern bedanken, die mir dieses wundervolle Abenteuer ermöglicht haben. Vielen lieben Dank für jeden Euro und Cent! 
Auch ein großes Dankeschön an all die Unterstützung von meiner Familie und meinen Freunden, die immer zu mir gehalten haben. 
Danke für das regelmäßige Lesen meines Blogs und Entschuldigung, dass nicht ganz so oft etwas kam. 
DANKESCHÖN!

Freitag, 29. Juli 2016

Kino, Geburtstag und Ferien

Mittwoch, 27. Juli

Nach meinen Reisen in Peru war es wieder Zeit in mein Projekt zurückzukehren um zu arbeiten und die Kids wieder zu sehen. Ich arbeitete 2 Wochen wie gewohnt, ohne dass irgendetwas besonderes passierte. Am 15. Juni ging es dann mit der Mehrheit der Kinder ins Kino, was für diese ein großes Erlebnis war. Wir fuhren hinunter in die Zona Sur ins Megacenter, ein riesiges Gebäude mit Geschäften, einem Kino, Essensständen und verschiedenen Attraktionen wie zum Beispiel einer Bowlingbahn. Wir suchten uns gemeinsam den Film Alice hinter den Spiegeln aus, ich kaufte den Kindern Popcorn und Getränke und schon konnte es los gehen. Vor lauter Aufregung hielt es die Kinder kaum auf ihren Sitzen und Magali und ich mussten sie mehrfach beruhigen. Miky(8 Jahre) meinte irgendwann während des Filmes zu mir: "Schau mal da hinten läuft der Film noch einmal in klein" und zeigte stolz auf den Beamer, während er mir weiter erzählte "weißt du das ist mein erstes Mal Kino". Überglücklich verließen wir gemeinsam das Kino um noch einen Burger zu essen und uns wieder auf den Heimweg zu begeben. Ich war sehr froh den Kindern einen schönen Tag beschert zu haben und konnte so die nächsten Tage mit den Kindern umso mehr genießen.
Am folgenden Samstag hatte ich Geburtstag und es hieß von Freitag auf Samstag mit befreundeten Freiwilligen und Bolivianern reinfeiern. Am nächsten Morgen wurde ich dann von dem Duft frischer Pancakes geweckt und den ganzen Tag verwöhnt. Für den Abend hatte ich einige Freunde eingeladen und so wurde ich von ihnen bekocht und bekam köstlichen Kuchen geschenkt. Um den Geburtstag ausklingen zu lassen ging es diesmal mit einer größeren Gruppe feiern und tanzen. Vielen Dank an alle die meinen Geburtstag zu solch einem schönen Tag gemacht haben!
Der Sonntag wurde dann genutzt um mit der Familie daheim zu skypen und Freundinnen zu telefonieren um auch von daheim die Glückwünsche entgegen nehmen zu können.
Die folgenden Wochen arbeitete ich wieder in Uypaca und beschäftigte mich mit den Kindern. An den Wochenenden entdeckten wir die Serie Game of Thrones für uns und so verbrachten wir diese mit den Folgen, mit der feria oder machten einen spontanen Tagesausflug nach Coroico in die Yungas.
Mein Geburtstag wurde im Projekt total schön nachgefeiert und schon standen 3 Wochen Ferien vor der Tür die ich mit Reisen füllen würde.
Am 3. Juli ging es abends auch schon mit Leonie und Ihrer Familie los Richtung Uyuni. Dort morgens angekommen kam mein Handy erstmal abhanden, es wurde mir wohl geklaut(deshalb bin ich nur noch über Facebook und Mail erreichbar), und anschließend suchten wir uns eine Tour und los ging es.
Am ersten Tag besichtigten wir einen Zugfriedhof, die Salzwüste und ein Denkmal der DAKAR. Die Nacht verbrachten wir im Salzhotel und am nächsten Tag ging es schon früh los um mehr zu erleben. Wir sahen einen Vulkan und dessen Lavagebilde, einige Lagunen mit Flamingos, mit etwas Glück einen Wüstenfuchs und Viscachas(Kaninchen mit Biberschwanz), die Wüste und die rote Lagune.
Abends kamen wir in unserem verdammt kalten Hostel an, in dem wir wirklich fast erfroren und freuten uns umso mehr auf die warme Mahlzeit.
Nach einer kurzen und unangenehm kalten Nacht ging es noch im Dunklen los zu den Geysiren um dort bei -16 Grad Celsius den Sonnenaufgang anzusehen. Danach ging es zu unserem Glück zu heißen Quellen in der Leonie, ihre Schwester Amelie und ich uns aufwärmten. Wir sahen an diesem Tag noch unglaublich viel Lamas, eine wunderschöne Eislandschaft und weitere Lavagebilde, an denen wir mit viel Spaß hochkletterten. Am Nachmittag ging es zurück nach Uyuni, wir aßen noch gemeinsam und unsere Wege trennten sich, da sich Leonie mit ihrer Familie auf nach La Paz machte und ich weiter nach Cochabamba reiste.
An dieser Stelle ein riesen Dankeschön an Leonie und ihre Familie für die schönen Tage und all die Unterstützung wegen meinem Handy!
Wie gesagt ging es für mich nun weiter über Oruro nach Cochabamba, wo ich nach einer schlaflosen Nacht Joshua, Mira und Natalie(Freiwillige in Sucre) traf und mit ihnen das Deutschland vs. Frankreich Spiel schaute und ein wenig mit ihnen trauerte.
Noch am gleichen Abend ging es los nach Toro Toro, ein kleiner Nationalpark 4 Stunden von Cochabamba. Mitten in der Nacht angekommen suchten wir uns ein Hostel und schliefen uns aus.
Da wir auch noch einen weiteren Gast erwarteten gingen wir es am Morgen langsam an, schliefen aus und genossen unser spätes Frühstück. Da Laura(Freiwillige in Tarija) Verspätung hatte machten wir uns am Nachmittag Richtung Canyon auf und besichtigten auf dem Weg dorthin noch eine riesige Dinospur.
Unser Ziel war ein Wasserfall in dem Canyon und so wanderten wir einige Stunden durch die Natur und genossen anschließend das kühle Nass(manche ganz andere nur mit den Füßen). Auf unserem Heimweg besichtigten wir noch weitere Dinospuren und kehrten dann in unser Hostel zurück. Beim Abendessen kam dann auch endlich Laura zu uns, die sich zu uns ins Hostel gesellte.
Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück los auf eine Wander- und Klettertour auf Berge und in Höhlen. Zuerst wanderten wir über Gestein, dass durch Wasser geformt worden war und genossen den unglaublichen Ausblick, besichtigten Wandmalereien und Steine die aussahen wie Fische oder Schildkröten.
Anschließend ging es nach dem Mittagessen zur Besichtigung von weiteren Dinospuren und in eine komplett dunkle Höhle. Ausgerüstet mit Helm und Taschenlampe kletterten wir an Wänden entlang, krochen durch die engsten Schlitze und rutschten auf unseren Füßen kleine Hänge hinunter, bis wir bei den blinden Fischen am, für Touristen, tiefsten Punkt ankamen. Dann ging es wieder aufwärts und nach diesem anstrengenden Tag freuten wir uns schon auf unser Abendessen und unsere Betten.
Da Laura am ersten Tag die Canyontour nicht mitgemacht hatte machten wir uns an unserem letzten Tag nochmal auf und besichtigen ein weiteres Mal die schöne Natur. Laura ist Portugiesin und deshalb verfolgten wir mit Spannung das WM-Finale, freuten uns und machten uns auf den Weg nach Cochabamba, wo wir(Natalie, Laura und ich) uns nur noch ein Hostel suchten und todmüde ins Bett fielen.
Der nächste Tag wurde genutzt um auf den Markt zu gehen, das Hostel zu wechseln, Natalie zu verabschieden und zu quatschen. Am Abend trafen Laura und ich uns mit Wienke(Freiwillige in Independencia) und einer Freundin aus Cochabamba um in den Film "Findet Dory" zu gehen.
Anschließend gingen wir noch gemütlich gemeinsam etwas trinken und im Hostel schlafen.
Nun stand ein Kulturtag an und wir besuchten einige Museen und ein Lichterwasserpark, in dem wir beleuchtete Springbrunnen und eine Wassershow anschauten, bevor wir am Abend per Flota nach La Paz fuhren.
Angekommen in La Paz ruhten wir uns aus, fuhren ins Zentrum und trafen per Zufall Lorena und Becci(Freiwillige in Chile), die ich noch aus Deutschland kenne. Wir unterhielten uns kurz und dann ging es für Laura und mich nach Hause um mit Joshua, Mira und Natalie zu essen. Am Abend gingen Laura und ich wieder ins Kino in den Film "Ein ganzes halbes Jahr".
Die folgenden Tage verbrachte ich mit entspannen, mit Leonie, mit Erledigungen oder mit Skypen.
Seit Montag arbeite ich nun wieder und gerade bestaunen einige Jungs aus meinem Projekt mein iPad und leisten mir Gesellschaft während ich das hier schreibe.
Nun sind nur noch 5 Wochen Arbeit und insgesamt 6 Wochen übrig bis ich wieder in Deutschland bin. Ich hoffe ich melde mich noch einmal von hier aus um euch auf dem laufenden zu halten.
Bis bald!
Eure Jule

Meine Perureise

Mittwoch, 27. Juli

Ja Jule das mit dem Versprechen von nicht erst in 2 Monaten melden müssen wir noch einmal üben. Naja aber immerhin melde ich mich jetzt! In den letzten Monaten ist viel passiert, aber eins nach dem anderen. In diesem Eintrag werde ich von meiner Zeit in Peru erzählen:
Am 21. Mai ging es mit zwei Freiwilligen, Jelka und Natalie, los nach Peru, Cusco.
Allein der Flug war schon ein Erlebnis, da wir über den Titicacasee flogen und anschließend mitten durch die Anden.
Angekommen in Cusco suchten wir uns ein Hostel, gingen Essen und schauten uns ein wenig die Stadt an, die übrigens wunderschön ist! Auch der Sonnentempel wurde besichtigt, was allerdings und leider nicht so spannend war, wie wir uns das vorgestellt hatten und so verbrachten wir den Rest des Tages damit die perfekte Reiseagentur für unseren Trip zum Machupicchu zu finden.
Und so war der Tag auch schon vorbei und am nächsten Morgen ging unsere 4-tägige Tour mit unserem lustigen Führer Jimmy aus Peru los.
Die erste Etappe bestand darin 50 Kilometer eine asphaltierte Straße mit Mountainbikes herunterzuflitzen, was unglaublich viel Spaß machte! Außerdem konnten wir so auch die Natur um uns herum genießen. Anschließend ging es zum Mittagessen, wobei wir erste Kontakte in unseren echt wahnsinnig tollen Gruppe schlossen. Wir waren total international: Österreich, England, Niederlande, Schweden, USA, Australien und eben Deutschland beziehungsweise Bolivien. Zum Glück war unser Englisch noch nicht ganz den Bach runter gegangen und wir könnten uns ziemlich gut unterhalten. Daraufhin ging es los zum Rafting in einem recht reißenden Fluss. Wir hatten unseren Spaß, schwammen im eiskalten Fluss und warfen uns ins Boot, wenn große Wellen kamen. Klatschnass und durchgefroren, jedoch total glücklich kamen wir wieder in unserem Hostel an und hatten unseren Spaß als wir uns lustigen Anekdoten aus unserem Leben erzählten. Nach dem Abendessen fielen wir so auch todmüde ins Bett.
Der 2. Tag ging in der Frühe mit dem leckeren Frühstück los und dann ging auch schon die 8-9stündige Wanderung, die uns bevorstand, los. Die ersten paar Stunden ging es nur bergauf und so waren wir alle über jede Pause und Entspannung froh. So auch über den Halt mitten im Dschungel in einer kleinen Hütte, in der wir Spezialitäten der Gegend, wie Schokolade, Früchte und Inkatequila, probieren dürfen, die köstlich waren. Vor allem über den stärkenden Tequila waren  wir froh und so wanderten wir nach einer kleinen Verkleidungssession gestärkt und fröhlich weiter.
Eine Stunde später waren wir endlich oben angelangt und feierten in der Gruppe auf einem kleinen Felsenvorsprung mit dem Lied "Hakunamatata" in 4 verschiedenen Sprachen(holländisch, schwedisch, englisch und deutsch)(Tammy I loved your dance to it :D). Kurz darauf stärkten wir uns beim Mittagessen und mit einem kurzen Schläfchen und schon konnte es weiter gehen. Den Fluss überquerten wir in kleinen Metallkabinen, die an einem dicken Stahlseil von Einheimischen über den Fluss gezogen werden.
Nach einer anstrengenden, zusammenschweißenden und trotz allem sehr lustigen Wanderung durften wir uns in heißen Quellen entspannen und unseren Spaß haben. Wir waren die einzigen die auf die Idee kamen kleine Kämpfe auszutragen oder Steine flippen zu lassen und so waren wir auch für die anderen eine große Attraktion. An diesem Abend fielen wir nach dem Abendessen nicht sofort müde ins Bett, sondern nutzten die Möglichkeit in eine kleine Dorfdisko zu gehen und den Inkatequila noch einmal zu probieren.
Am nächsten Morgen ging es direkt zum Ziplining. Dabei saust man an dicken Stahlseilen nach unten und genießt dabei die Aussicht. Da wir fast die schnellsten waren, waren wir auch die ersten auf der wackeligen Hängebrücke und Daan und Alex erlaubten sich den Spaß vor und hinter mir herumzuspringen, sodass ich ohne meine Sicherung wohl abgestürzt wäre, was im Nachhinein trotzdem sehr lustig war. (Thanks guys for jumping on the bridge, so I fell down :D but it was fun!)
Anschließend ging es zum Mittagessen und 4 Stunden nach Machupicchutown wandern, immer an den Schienen entlang. Dort angekommen besichtigten wir das kleine Städtchen, aßen zu Abend, freuten uns über den ersten Geldautomaten nach 2 Tagen(wir hatten nur noch wenige Soles) und gingen früh ins Bett, da wir mit den andern ausgemacht hatten um halb 4 morgens loszulaufen.
So ging es also mitten in der Nacht mit Taschenlampen los zur ersten Schranke, die wir schon früher als gedacht, um 4 Uhr, erreichten. Wir vertrieben uns die Zeit bis zur Öffnung um 5 Uhr mit reden und frühstücken und stürmten um 5 Uhr los Richtung Machupicchu. 3000 Stufen nach oben lagen vor uns und so war das stürmen zumindest bei mir nach wenigen Minuten schon vorbei und es wurde eher zu quälen. Da wir abends zurück nach Cusco mussten, mussten wir unser komplettes Gepäck mit nach oben schleppen. Die Jungs aus meiner Gruppe waren schon nach einer halben Stunde oben angekommen, ich hingegen brauchte 70 Minuten und schwitzte so wie noch nie in meinem ganzen Leben.
Oben angekommen war der schweißtreibende Aufstieg allerdings vergessen. Die Aussicht und der Sonnenaufgang raubten mir den Atem. Wir bekamen eine Tour durch den Machupicchu, was echt interessant war, doch nach der Tour und einer weiteren Stunde Besichtigung war auch wieder gut und wir begannen unseren Abstieg(wieder 3000 Stufen nach unten) und unseren Weg an den Schienen entlang zurück, um in Hydroelectrica von einem Bus abgeholt zu werden.
Nach langem Warten kam unser Bus und wir versuchten so viel Schlaf wie möglich zu bekommen, da CJ(it was your Birthday) der USAler Geburtstag hatte und das natürlich gefeiert werden musste.
Angekommen in Cusco gingen wir so alle zusammen in ein Hostel, duschten uns, machten uns fertig, aßen etwas zu Abend und schon ging es los Richtung Innenstadt und Club. Auch dieser Abend war super lustig und brachte die Gruppe noch einmal ein bisschen mehr zusammen.
Nach dieser anstrengenden Tour beschlossen wir den nächsten Tag entspannt anzugehen und schliefen aus, gingen ein bisschen in die Stadt und relaxten im Hostel.
Für den nächsten Tag buchten wir eine Quadtour und früh ging es los Richtung ländliche Gegend. Kurz wurden wir eingewiesen, bekamen unsere Helme und schon düsten wir los, von Inkastätte zu Inkastätte zu einer Salzanlage, in der aus einem salzigen Bach in natürlichen Becken Salz hergestellt wird. Zurück im Hostel hieß es leider Abschied von dieser tollen Gruppe nehmen und dem Taxi hinterherwinken. Es war echt eine wunderschöne Zeit mit dieser verrückten, offenen und total liebenswerten Gruppe.
Thanks guys for these awesome 6 days we had! Thanks for being so kind, crazy and funny. You guys made this journey even better than it has been without such a cool group! I'll never forget this time and you guys. Much love and stay Hakunamatata! ❤️
Für uns drei ging es dann zum Terminal und von dort aus mit dem Bus Richtung Puno. Morgens um vier dort angekommen suchten wir uns ein Hostel und schliefen aus um dann mittags etwas zu essen und eine Tour zu den floating Islands zu machen. Dabei handelt es sich um ein ganzes Dorf im Titicacasee, welches aus Stroh und Erde selbst gebauten Inseln besteht. Auf jeder Insel gibt es einen Chef, der über einige Familien bestimmt und sich um die Insel kümmert, sowie ein eigenes Ruderboot. Die Inseln Leben alleine durch Tauschgeschäfte und vom Tourismus.
Den Rest des Tages und die folgende Nacht verbrachten wir noch in Puno, gingen am Morgen frühstücken und machten uns dann auf nach Copacabana, Bolivien. Dort aßen wir zu Mittag und kamen nach 3 weiteren Stunden Fahrt endlich erschöpft in El Alto an, die beiden fuhren direkt weiter nach Sucre und ich traf mich noch mit ein paar Freunden.
Ein fettes Danke auch an Jelka und Natalie! Die Reise war echt super mit euch :)

Samstag, 30. April 2016

Auch mal wieder ein bisschen Alltag und Tarija

Mittwoch, 27.April

Auch bei mir trifft nach Urlaub und ein paar Turbulenzen mal wieder der Alltag ein.
So habe ich die letzten Wochen ganz normal unter der Woche in meinem Projekt verbracht und die Wochenenden wie immer mit meinen Freunden daheim oder in Clubs.
Es gibt allerdings trotzdem ein paar Neuigkeiten, vor Allem was mein Projekt angeht:
Vor zwei Wochen war Antonia von meiner Organisation bei uns zu Besuch um uns mitzuteilen, dass das BKHW uns ab jetzt unterstützen wird und wir so mit meinem Projekt weiter machen können, was mich überglücklich macht. Da das erste Quartal schon vorbei war, hatten wir ein wenig Geld zur Verfügung um einige Sachen wie einen neuen Herd, einige Töpfe, Nudeln, Reis, Zucker, Mehl und weitere Dinge zu besorgen und so hat sich innerhalb von einer Woche unsere Situation sehr verbessert. Das BKHW ist dabei allerdings auf Spenden angewiesen um uns unterstützen zu können und so wird in einer der nächsten Newsletter ein Bericht über mein Projekt erscheinen. Falls ihr Interesse habt zu spenden immer gerne!
Das folgende Wochenende ging es dann mit meinen Mitbewohnerinnen und sehr guten Freundinnen Chrissi und Leonie nach Tarija, eine wunderschöne in Flachland liegende Stadt.
Gleich am ersten Tag ging es zu Wasserfällen, wo sich die Hitze in dem kalten Wasser gut aushalten ließ. Am Abend gingen wir gemeinsam aus und am nächsten Tag besuchten wir die Casa Vieja, ein altes Weinanwesen, wo wir lecker aßen und unseren Wein genossen. Abends trafen wir zwei Freundinnen, Wienke und Laura, die auf einer Entrada, also einem Tanzumzug, beim Caporales mittanzten und genossen den Abend mit ihnen. Nachdem wir am folgenden Tag gemeinsam Essen gingen, war es auch schon wieder Zeit sich zu verabschieden und es ging 19 Stunden in Bus zurück nach El Alto.
Nun bin ich schon wieder seit zweieinhalb Wochen im Alltag angekommen. Wir haben zwar ein paar turbulente Tage durchgemacht, jedoch haben jetzt alle die neue Situation angenommen wie sie ist und es kommen schon bald neue Abenteuer auf uns zu: Dieses Wochenende werden wir Besuch aus dem schönen Tarija und aus Sucre bekommen, wir werden leider einen Abschied feiern und am 9. Mai werden wir einen neuen Mitbewohner in unserer Wohnung willkommen heißen. Von diesen Erlebnissen werde ich euch dann hoffentlich nicht erst in zwei Monaten erzählen, sonder sehr bald!
Liebe Grüße eure Jule

PS: In vier Monaten bin ich schon fast wieder da! Die Zeit rennt.

Uypaca, Familytime und Chile

Mittwoch, 27. April

Ja ich lebe noch :D Bitte entschuldigt, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber ich habe einiges zu berichten:
Anfang März habe ich mit allen Freiwilligenmädels ein echt schönes Wochenende in meinem Projekt verbracht. Wir haben die Sonne genossen, gekocht und uns unterhalten, wie das an einem Mädelswochenende eben so ist.
Anschließend verbrachte ich noch die halbe Woche in meinem Projekt und Donnerstag Abend ging es dann endlich los nach Santa Cruz um meine Familie abzuholen.
Durch riesige Vorfreude lies sich auch die 23stündige Busfahrt überleben und nach 2 schönen Tagen in Santa Cruz mit meinen dortigen Freunden, war auch schon der Sonntag da und ich konnte nach einem halben Jahr endlich wieder meine Mama und meine 2 Brüder in die Arme schließen. Aufgrund des Jetlags meiner Familie, unternahmen wir an diesem Tag nicht mehr viel, doch am nächsten Tag machten wir uns auf zu Wasserfällen. Gleich am ersten Tag bekamen die drei zu spüren, dass man in Bolivien viel Geduld braucht, da wir 2 Stunden warten mussten bis endlich ein PickUp kam, auf dessen Ladefläche wir zu den so genannten "espejillos" gelangten, wo sich die Hitze im kühlen Nass gut aushalten ließ. Ein Tag später ging es auf den Markt und für mich auch schon wieder zurück nach La Paz, da ich am nächsten Tag nach Santiago de Chile zu dem Festival Lollapalooza fliegen würde(Ja ich weiß beschissene Zeitplanung). Nachdem ich dann am Donnerstag endlich in Chile ankam, ging es zu unseres Couchsurfern, mit denen wir uns direkt gut verstanden und nach 2 Tagen Stadterkundung(man könnte in Santiago denken man wäre in Spanien) ging es dann tatsächlich auf das lang ersehnte Festival. Ich bin auch im Nachhinein immer noch überwältigt von diesem Wochenende, da wir Samstags Of Monsters and Men, Jack Ü, Jack Novak, DJ Who UND EMINEM live gesehen haben und Sonntags bei den Auftritten von SEEED, gramatik, Alabama Shakes, twenty one pilots, mumford and sons, die Antwoord und Florence and the machine waren. WOW!
Am nächsten Tag ging es dann für mich auch schon wieder nach Hause um auf meine Familie zu warten, die in der Zwischenzeit Sucre, Potosi und den Salar de Uyuni besucht hatten.
Anschließend ging es gemeinsam mit meinen Liebsten an den Titicacasee,wo wir 3 wunderschöne Tage verbrachten. Wir besuchten einige Inkastätten, wanderten auf Aussichtspunkte und genossen einen Tag wie im Sommerurlaub am Strand und holten uns einen ordentlichen Sonnenbrand. Nach 2 sehr interessanten Tagen in El Alto auf der feria und La Paz in der Sagarnaga beim Shoppen, in denen meine Familie meine Mitfreiwilligen kennenlernte, ging es montags mein Projekt besuchen, in dem meine Brüder und meine Mama direkt von den Kids überrannt und mit Liebe überschüttet wurden. Nach gemeinsam gemachten Hausaufgaben, stand auch schon das tägliche Fußballspiel an, wer hätte es gedacht. Luis, unser eigentlich gut trainierte Fußballer war durch die Höhenluft nach einigen Minuten ziemlich außer Atem, was die Kids und ich auch natürlich ziemlich lustig fanden.
Unsere letzten gemeinsamen Tage verbrachten wir im schönen und warmen Coroico in den Yungas, dem Gebiet zwischen Hoch- und Flachland. Wir genossen unsere Tage am Pool unseres Hostels, bei leckerem Essen(zum Beispiel Kässpätzle),einem leckeren Wein oder einfach nur den Geräuschen des fast schon Dschungels lauschend. Abgesehen von den mehr als 100 Mückenstichen an meinem Körper eine echt wunderschöne Erfahrung!
Nach diesem kleinen Abenteuer hieß es nach wunderschönen Tagen leider schon wieder Auf Wiedersehen sagen, zum Glück ja nur für weitere 5 Monate.
Ich brachte meine Familie also am 1.April zum Flughafen von El Alto und verabschiedete mich unter Tränen von ihnen. Danke für diese wunderschöne Zeit!!

Montag, 29. Februar 2016

Geldprobleme in der Casa Esperanza und Holifestival

29.Februar 2016(Ich hatte ganz vergessen, dass Schaltjahr ist)
Hallo ihr Lieben,
es gibt mal wieder Neuigkeiten von mir, auch wenn es nicht die besten sind.
Meinem Projekt der Casa Esperanza wurden im letzten Monat alle Gelder gestrichen, die Situation ist schwierig und so bin auch ich inzwischen auf Spendersuche. Wenn ich ein Spendenkonto eroeffnet habe sage ich euch natuerlich sofort Bescheid und falls es gute Neuigkeiten gibt natuerlich auch.
Durch die Geldprobleme wird das Essen knapp und es wird auch nur noch ohne Fleisch gekocht, was hier wirklich sehr ungewoehnlich ist. Die Kinder fragen schon nach was los sei und ahnen, dass etwas nicht stimmt, was mir wirklich Leid tut da mir die Kinder sehr ans Herz gewachsen sind, genauso wie meine Chefs. Ich fuehle mich inzwischen sehr willkommen und wie in einer Familie.
Umso wichtiger ist es es mir, dass mein Projekt weiter bestehen kann!
Die Gemeinde hat sich inzwischen eingeschalten und auch meine Familie sucht kraeftig nach Loesungen, wofuer  ich wirklich sehr dankbar bin!
Apropos Familie: In meinem naechsten Eintrag kann ich euch wahrscheinlich von den gemeinsamen Erlebnissen mit meiner Familie erzaehlen. Ich freue mich total!
Dieses Wochenende war ich in Cochabamba(mal ein bisschen weg von den Problemen im Projekt), habe zwei mal die Christusstatue besucht(die sogar groesser als die in Rio e Janeiro ist) und bin 1300 Treppenstufen im Regen wieder in die Stadt gerannt. Das war zwar anstrengender als gedacht aber hat total Spass gemacht.
Ausserdem haben wir unseren Samstag bei einem Holi Colour Festival verbracht. Ich habe nach 2 mal duschen immer noch Farbe in den Haaren und einen ordentlichen Sonnenbrand habe ich  mir auch eingefangen, aber es hat sich echt gelohnt.
Wir hatten Spass beim mit Farbe spritzen, tanzen rund rumhuepfen und zusaetzlich war die Musik auch echt perfekt.
Ihr hoert bald wieder von mir, versprochen!
Liebe Gruesse eure Jule

Sonntag, 31. Januar 2016

Besuch, Ferienprojekt, Weihnachten, Silvester & noch mehr Besuch

31. Januar 2016

Seit dem letzten Blogeintrag ist einiges passiert, aber eins nach dem anderen:
Anfang Dezember bekamen wir beziehungsweise bekam Chrissi, meine Mitbewohnerin, Besuch aus Kanada. Die ersten 20 Minuten kamen mir nur spanische Wörter in den Sinn, doch nach einiger Zeit war eine Unterhaltung auf Englisch doch wieder möglich.
Die beiden begaben sich gemeinsam auf Reisen und so setzte bei mir wieder der Alltag ein.
Ich ging unter der Woche jeden Tag von 9-12 Uhr in mein Ferienprojekt.
Bei dem Projekt handelt es sich um eine Betreuung von Kindern im Alter von 1-14 Jahren.
Durch diese Altersspanne ist es schwierig Aktivitäten mit den Kindern durchzusetzen und so wird fast jeden Tag gemalt und anschließend auf dem Fußball-oder Spielplatz gespielt, was sich auch nicht so einfach gestaltet, wenn man alleine mit bis zu 20 Kindern unterwegs ist.
Dazu kam noch, dass plötzlich, aus unerklärlichen Gründen, immer weniger und irgendwann gar keine Kinder mehr auftauchten und ich beziehungsweise Chrissi und ich vor verschlossener Türe standen.
Die Zeit verging wie im Flug, Angel, ein bolivianischer Kumpel, flog nach Deutschland und nahm unsere Weihnachtsgeschenke für die Familie mit und da stand Weihnachten, auch ohne große Weihnachtsstimmung, vor derer Tür.
Weihnachten verbrachten wir als große Gruppe Freiwilliger in meiner ehemaligen WG, kochten gemeinsam Lasagne, beschenkten uns beim Wichteln und ich skypte mit der Familie daheim.
Am 1. Weihnachtstag sah ich Hugo das erste Mal seit meiner Abfahrt beim facetimen mit Papa und Dana. Mensch, ist der groß geworden!
Am 2. Weihnachtstag sollte es dann endlich los zur großen Caminata (dt. Wanderung) vom Altiplano in die Yungas gehen. Doch mein Magen spielte nicht mit und so musste ich leider alleine daheim bleiben.
Zum Glück bekam ich nach 2 Tagen Besuch aus Sucre und Comarapa von Caddy, Lea und Caro.
Nach 2 Arztbesuchen ohne Ergebnis, Medizin und einigen Tagen zum Ausruhen ging es mir pünktlich zu Silvester und der Rückkehr meiner Mitbewohnerinnen wieder gut.
Am Abend des 31. Dezembers machten wir alle gemeinsam Burger, genossen um 0 Uhr die Aussicht über La Paz und gingen danach samt Besuch aus Santa Cruz in La Paz das neue Jahr feiern.
Am nächsten Tag wurde entspannt und der sehr empfehlenswerte Film "Victoria" gemeinsam geschaut.
Die nächste Woche war kein einziges Kind in meinem Projekt und so konnte ich mit Dani und Caddy aus Sucre das Valle de la Luna und die fería besuchen.
Am 7. Januar dann verbrachte ich fast den ganzen Tag mit Chrissi im Krankenhaus, da es ihr sehr schlecht ging.
Abends dann ging es mit dem Bus Richtung Sucre los.
Gleich am Tag meiner Ankunft feierten wir Natalies Geburtstag und auch die nächsten Tage trafen wir uns mit Freiwilligen aus Sucre um etwas zu unternehmen. Später kam auch noch Laura aus Tarija hinzu.
Am 12. Januar war Lorena das Geburtstagskind und es wurde wieder schön zusammen gefeiert.
Der 14. Januar war zu meiner Freude ein Tag mit allen Freiwilligen, also August-und Septembereinreisenden.
Da ich durch verschiedene Seminare das Glück habe, alle Freiwilligen zu kennen, hatte ich beim Streichen eines Projektes um so mehr Spaß. Und auch der gemeinsame Abend machte mir unglaublich viel Spaß.
Am nächsten Tag ging es dann los in unser wunderschönes, etwas abgelegenes Seminarhaus, wo wir die nächsten 5 Tage verbrachten.
Ohne Netz, mit einer total tollen Truppe(Alliteration on point), viel Lernstoff und Spaß ging das Seminar sehr schnell vorbei und wir kamen belehrt und als Gruppe zusammengeschweißt wieder in Sucre an.
In den nächsten Tagen benannten wir das Condor-Café zu unserem Lieblingsrestaurant, gingen reiten, was echt eine schöne Erfahrungen war und kochten gemeinsam.
Diese zweieinhalb Wochen mit so wundervollen Menschen und so schönen Erlebnissen, wird mir noch lang in Erinnerung bleiben.
Am nächsten Tag endlich mal wieder in La Paz angekommen ging es erst einmal ans Waschen und auspacken und mit meinen Mitbewohnerinnen, inzwischen auch guten Freundinnen, und Alina aus Santa Cruz, Mitbewohnerin auf Zeit, ans reden und entspannen.
Die letzten Tage waren sehr entspannt und schön, allerdings auch sehr traurig, da Aylin und Elvira, Freiwillige einer anderen Organisation heimflogen und die beiden uns beim Walley-spielen echt ans Herz gewachsen waren. Außerdem wurde uns bewusst wie schwer unser Abschied werden würde.
Morgen geht es für ein erstes Treffen wieder in mein eigentliches Projekt und ich bin gespannt, was auf mich zukommt. Bis bald!
Eure Jule